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Die Dunklen Akten, Die komplette Sammlung - Ebook (Deutsche Ausgabe)

Die Dunklen Akten, Die komplette Sammlung - Ebook (Deutsche Ausgabe)

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Synopsis

Bist du bereit, Hexen mit neuen Augen zu sehen?

Mein Name ist Samantha Beaumont und ich bin eine Hexe. Aber ich bin keine gewöhnliche Hexe. Ich bin eine Hexe der dunklen Magie und ich liebe es, Dämonen und andere supernatürliche Bösewichte mit guter, alter Magie zu jagen und zu töten.

Alles läuft gut, bis ein Menschenmädchen ermordet und ihre Seele von einem großen Dämon in die Unterwelt verschleppt wird. Dann wird es immer schlimmer. Menschen sterben wie die Fliegen und ich habe keine Wahl, als mich mit Logan, einem sündhaft heißen engelsgeborenen Krieger, zusammenzutun, um den Fall zu lösen.

Das Problem ist, dass jeder weiß, dass Engelsgeborene dunkle Hexen hassen. Ich kann ihm nicht trauen. Aber mir bleibt keine Wahl. Ich werde diese Morde aufklären, auch wenn der Engelsgeborene mich hasst und die Anziehung zwischen uns unwiderstehlich ist.

Leseprobe lesen

Der Dämon war schnell. Verdammt schnell.

Er hatte mich dazu gebracht, ihm durch die Straßen der Upper East Side von Manhattan nachzujagen, die sich durch das Unterholz des Central Parks schlängeln, und schließlich in Hell’s Kitchen ankommen.

Ächzend zwang ich meine Beine dazu, weiter zu funktionieren und meine Lungen sehnten sich nach Luft, als ich versuchte, die Seitenstiche zu ignorieren, die sich an meiner rechten Seite zeigten.

Für diesen Mist wurde ich nicht gut genug bezahlt.

Dies wäre mein zehnter Exorzismus in diesem Monat. Nein, ich rede nicht von Köpfen, die sich drehen, während sie Erbsensuppe spucken wie Springbrunnen. Das sind Hollywoodgeschichten. Dies ist das wahre Leben, und dämonische Besessenheit ist sehr real.

Es passiert, wenn sich ein Dämon im Körper eines Menschen einnistet und ihn dazu bringt, ungewollte Dinge zu tun und sich unangemessen zu verhalten, während er ihm gleichzeitig seinen Lebensgeist aussaugt, bis er irgendwann tot umfällt.

In den letzten zwei Wochen hatte es in New York City einen plötzlichen Zustrom von Dämonen gegeben. Es ging das Gerücht um, dass sich ein ungewöhnlich großer Riss – ein Riss im Schleier, der Trennlinie zwischen den Menschen und den Dämonen der Unterwelt – gebildet hatte und dass Tausende von Dämonen durch ihn entkommen waren.

Was Dämonen-Parasiten anging, war es ein arbeitsreicher Monat für die Stadt New York gewesen, aber das bedeutete nicht, dass die Stadt von Dämonen befreit war. Ganz sicher nicht. Es gab eine Menge unheimliches Getier und Dinge, die viel schlimmer waren als gewöhnliche körperraubende Dämonenbastarde. Heute Abend wurde ich mit der Gegenwart eines besonderen Dämons beehrt.

Auf keinen Fall konnte ein vierzehnjähriges Mädchen so lange und so schnell rennen, ohne anzuhalten und nach Luft zu schnappen. Der Dämon in ihr brachte sie um den Verstand und zwang ihren Körper zu einem Extrem, das kein gewöhnlicher Mensch aushalten kann. Er hatte ihren Körper gestohlen und steuerte ihn nun wie eine Marionette, während er sich von ihrer Lebenskraft ernährte. Wenn ich sie nicht bald zu fassen bekam, würde der Körper des Mädchens kollabieren und sie würde sterben, und der Dämon würde ihre Seele verzehren und sich das nächste arme Schwein schnappen. Meist wurden Menschen von Dämonen besessen, wenn sie dumm genug waren, sich daran zu versuchen, sie für den üblichen Mist zu beschwören – Geld, Ruhm, Sex. Trotzdem konnte ich sie nicht sterben lassen.

Im Gegensatz zu Dämonen oder anderen Halbblütern, die mit supernatürlicher Geschwindigkeit und Ausdauer gesegnet waren, musste ich mich auf Schübe von süßem Adrenalin und meinen abgrundtiefen Hass auf körperraubende Dämonen verlassen, um meine Beine anzutreiben. Ich war fit, aber ich war keine Leistungssportlerin. Mein sterblicher Körper konnte nicht ewig durchhalten, und wenn ich ihr den Dämon nicht bald austrieb, würde ich selbst vor Erschöpfung tot umfallen.

Ich war vom Dunklen Hexenzirkel dazu angeheuert worden, den Schleier zu überwachen, und vor allem jeden Dämon oder übernatürlichen Bösewicht zu jagen und zu vertreiben, der hindurch kam. Die Bezahlung war nicht gerade gut, aber das Geld deckte die Rechnungen und ich konnte damit das Haus meiner Familie halten, mehr brauchte ich nicht.

Dämonen machten sich immer am Schleier zu schaffen. Sie durchbrechen ihn und kommen in unsere Welt, um sich an den Menschenseelen zu laben. An Tagen wie der Sonnenwende oder bei Vollmond, wenn der Schleier am dünnsten ist, strömen die Dämonen in Scharen aus der Unterwelt.

Da komme ich ins Spiel.

Ich würde sie wieder in die Unterwelt jagen. Mit Feuer klappte das meistens sehr gut. Mithilfe von ein paar Feuerbällen landeten sie wieder in ihrer Domäne und die Welt der Sterblichen war wieder etwas sicherer.

Ich hasse nichts mehr als körperraubende Dämonen. Okay, vielleicht zwei körperraubende Dämonen. Die Tatsache ist: Ich verabscheue sie. Es ist etwas zutiefst Erschreckendes daran, in seinem eigenen Körper gefangen zu sein, während ihn jemand anderes steuert, und man nichts dagegen tun kann. Das konnte ich auch in diesem Fall nicht dulden. Ich würde diesen Dämon aus ihr herausreißen, wenn es sein musste durch ihre Kehle.

Ich bemerkte eine flüchtige Bewegung auf der anderen Seite der dunklen Straße und drehte mich gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie sich eine Gestalt in den Schatten zurückzog. Julia, das Mädchen, verschwand durch die Eingangstür eines sechsstöckigen Wohngebäudes auf der West 46th Street. Gut. Ich konnte keinen Dämon mitten auf den Straßen von New York City austreiben, nicht, ohne dass ich verhaftet werden und überall auf Social Media zu sehen sein würde.

Ich holte tief Luft und folgte ihr.

Ein paar Menschen zogen schemenhaft an mir vorbei, als ich die Straße hinaufrannte. Menschen – so wunderbar ahnungslos über die paranormalen Gefahren und Schrecken, die sie umgaben. Der Schleier war wie eine Verzauberung, die die Umgebung für das menschliche Auge veränderte und sie daran hinderte, die paranormale Welt und ihre Bewohner zu sehen. Es musste schön sein, jeden Morgen aufzuwachen und sich nur um seine Rechnungen, Hypothek und Kinder sorgen zu müssen. Nicht um einen riesigen, geflügelten Ugnur-Dämon, der durch einen Riss schlüpfte und beschloss, ein Hirn zu fressen, einfach, weil er solche Sachen nun mal tat.

Auspuffgase, heißer Asphalt und der Gestank von Müll lagen schwer in der Nachtluft, als ich über die Straße rannte. Eine tiefe Dunkelheit erfüllte die Bereiche, die die Straßenlaternen nicht erreichen konnten. In den Fenstern schien kein Licht, was für den perfekten Nährboden sorgte, in dem Dämonen gedeihen. Die Dunkelheit verlieh ihnen Macht. Doch das hielt mich nicht auf.

Als ich das Wohngebäude erreichte, wollte mein Herz durch meine Brust brechen, um dem Asphalt zu meinen Füßen Hallo zu sagen. Puh.

Man sollte denken, dass ich mittlerweile ein Amulett für Ausdauer und Geschwindigkeit hätte haben sollen. Ich machte mir eine mentale Notiz, mich darum zu kümmern, wenn ich nach Hause kam. Ein Paar Superbeine wären heute sehr nützlich gewesen.

Ich verzog das Gesicht, als ich das Seitenstechen wieder spürte, und schluckte eimerweise Luft, dann öffnete ich mit einem leichten Schwindelgefühl die Tür. Ich trat in den dunklen Eingangsbereich und blieb stehen, um zu lauschen. Das leise Flüstern von Wasser, das durch Rohre floss, antwortete mir. Sonst nichts. Ein leichter Geruch von Schwefel lag in der Luft. Ich lächelte. Mein Dämon.

Der Eingangsbereich führte in einen ebenso dunklen Flur – eine regelrechte Einladung für Ärger. Doch ich hielt mich nicht an ungewollte Einladungen.

Mein Puls dröhnte in meinen Ohren, als ich vortrat, doch das Geräusch von Glas, das unter meinen Stiefeln knirschte, ließ mich innehalten. Ich blickte auf die Wand neben mir, und als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte ich zwei nebeneinanderhängende Lampen erkennen, deren Glühbirnen zerbrochen waren.

Ich wusste nicht, durch welche der Wohnungstüren der Dämon gegangen war, also ging ich zur ersten Tür im Erdgeschoss und versuchte, den Knauf zu drehen. Verschlossen. Ich seufzte frustriert. Ich würde Stunden brauchen, um alle Türen in diesem Haus zu überprüfen. So viel Zeit hatte Julia nicht mehr.

Ich ging weiter vorwärts und zögerte einen Moment an der Ecke des Flurs, um noch einmal zu lauschen. Das leise Klicken einer Metalltür, die sich öffnete und schloss, erreichte mich.

Bingo.

Ich startete sofort durch. Als ich um die Ecke bog, sah ich eine Tür mit einem verblichenen Aufkleber mit der Aufschrift „6A“. Sanftes, gelbes Licht verbreitet sich aus dem Türspalt zwischen Boden und Tür. Ich ging auf die Tür zu und packte den Knauf – er ließ sich drehen.

„Hab ich dich“, flüsterte ich.

Mein Puls hämmerte, während ich die Tür, so leise ich konnte, öffnete, um hindurch zu schlüpfen. Die Luft war von dem Gestank nach Blut erfüllt. Das Apartment war recht groß für New Yorker Standards und wurde von nichts als ein paar Kerzen auf dem Holzboden erleuchtet. Die Flammen warfen schemenhafte, unheimliche Schatten an die Wände. Großartig.

Die Wände waren mindestens 3 Meter hoch und mit einer Tapete bedeckt, die aus den 80ern stammen musste. Stühle, Tische und ein Schreibtisch waren beiseitegeschoben worden, um mehr Platz in der Mitte des Apartments zu schaffen. Und dann sah ich, warum.

Ein großer Steinkreis war in der Mitte des Raums ausgelegt worden. Die Steine waren klein, ungefähr in der Größe meines Daumens, und knochenweiß. Sechs schwarze Hühnerköpfe waren gleichmäßig in dem Kreis verteilt und in der Mitte lag der Kopf eines schwarzen Lamms in einem mit Blut gemalten Dreieck. Seltsame Runen, die ich noch nie gesehen hatte, waren mit frischem Blut in den Kreis geschrieben worden. Alles deutete eher auf ein heidnisches Ritual hin als auf eine moderne Dämonenbeschwörung. Unheimlich.

Ich machte einen weiteren Schritt nach vorne, um mir die Details besser ansehen zu können.

Eine Gestalt trat in mein Blickfeld. Das gesunde, glückliche Mädchen, das ich auf dem Foto gesehen hatte, war verschwunden. Ihr Haar umrahmte schlaff und fettig ihr schmutziges Gesicht. Ihr Körper war mager, fast schon ausgezehrt, und die Haut ihrer Arme, die nicht durch ihre Kleidung bedeckt wurde, war fleckig und schmutzig. Ihre Jeans und ihr T-Shirt waren blutbefleckt, aber ich konnte nicht erkennen, ob es ihr eigenes oder das von jemand anderem war. Ihre Wangen waren eingefallen und ihre Wangenknochen traten deutlich hervor, wodurch ihre schwarzen Augen größer wirkten und wild und verstörend aussahen. Sie sah mich mit unerbittlicher Wut an. Sie war stinksauer.

Da waren wir schon zwei.

Ich wusste, dass ich tot wäre, wenn ich mich nicht beeilte. Ich hatte keine Zeit für Small Talk. Aus dem Instinkt heraus ging ich auf die Knie, nahm meine Kreide heraus und begann, einen Kreis mit einem siebenzackigen Stern darin zu zeichnen – die Exorzismus-Sigille.

Exorzismen waren die höchste Form der harten Magie. Es war tödlich, wenn man es nicht richtig machte. Bei einem unerfahrenen Priester oder einer unerfahrenen Hexe endete es meistens damit, dass der Mensch in einer Pfütze aus Blut und Eingeweiden liegend starb.

Doch ich führte das schon seit mehr als einem Jahrzehnt durch und beherrschte mein Fachgebiet. Und ich würde dem Dämon so fest in den Arsch treten, dass er hochkant wieder in die Unterwelt fliegen würde, wo er hingehörte.

In Worten liegt Macht, und in Sigillen und Siegeln liegt genauso viel Macht wie in magischen Worten. Wenn man weiß, wie man sie benutzt. Allerdings wissen das nicht viele Hexen. Man muss präzise mit seiner Zeichnung sein. Ein kleines Zittern an der falschen Stelle könnte einen in die Unterwelt befördern oder dafür sorgen, dass der eigene Kopf falschherum auf dem Körper sitzt. Ja, das war einer Hexe in der Nachbarschaft passiert, bevor ich geboren wurde. Seitdem fürchten sich die Hexen vor der Macht der Sigillen. Sie trauen ihnen nicht, doch ich vertraue ihnen mehr als Blutmagie. Sigillen sind die perfekte Verbindung von Mathematik und Kunst. Man stellt seine Berechnungen an und dann zeichnet man.

Ich hatte es am Anfang ein paar Mal verpatzt, doch ich war nicht dumm genug, um es sofort mit komplizierten Sigillen zu probieren. Nein, ich startete mit den typischen, einfachen Sigillen, wie eine, die ein Teetasse schweben lässt oder einer, die die Zehennägel blau anmalt. Meine Zehennägel waren komplett verschwunden, als ich es das erste Mal ausprobierte. Ups. Gott sei Dank war es Winter gewesen, also musste es niemand erfahren oder konnte mich so sehen - Sam die Idiotin ohne Zehennägel.

Ich war jetzt so erfahren mit meinen Sigillen, dass ich sie in den Computer eingescannt und Kopien gedruckt hatte. Ja. Das funktionierte genauso gut und sparte mir die Zeit, sie zu zeichnen, wenn ich in Eile war.

Und ich hatte einen Vorteil gegenüber anderen Hexen. Mein Großvater sagte immer, ich hätte ein Händchen dafür. Ich war eine Künstlerin. Ich liebte es, zu zeichnen und zu malen, das war für mich so natürlich wie atmen. Jede meiner Sigillen war ein Kunstwerk und ich hatte viel Energie und Zeit in sie gesteckt. Sie waren wunderschön. Und mächtig.

Und ich war faul.

Als ich bemerkte, dass eine Sigille die gleiche Macht haben kann wie ein Zauberspruch, entschied ich mich für die Sigillen, um das stundenlange Lesen und Aufsagen von Zaubersprüchen und die Beschwörung zu vermeiden. Wieso sollte ich Stunden für einen Verwandlungszauber aufwenden, wenn ich in dreißig Sekunden einfach die Verwandlungssigille aufzeichnen konnte?

Daher kam auch meine Leidenschaft für die Goetia. Ich hatte Sigillen bereits gemeistert – das Zeichnen und die Energie, die sie ausstrahlten – also war es an der Zeit, einen Gang höher zu schalten.

Schweiß trat auf meine Stirn, als ich versuchte, so schnell zu zeichnen wie möglich, ohne dabei einen Fehler zu machen. Ich konnte es jetzt nicht versauen, denn ein Fehler würde mich das Leben kosten, und Julia auch.

Ich zog die Kreide nach oben und zur Seite, womit ich drei kleinere Sterne in den Kreis malte, und sie verband. Mein Puls beschleunigte sich und ich spannte mich an, während ich versuchte zu verhindern, dass meine Hand durch den Adrenalinschub zitterte.

Als Nächstes schrieb ich das Wort Exilium, das lateinische Wort für Verbannung, in jeden der drei Sterne. Die Stelle, wo der Name des Dämons hingehörte, ließ ich frei. Mit seinem Namen wäre es einfacher, aber ich hatte schon unzählige Exorzismen erfolgreich ohne Namen durchgeführt. Ich wusste, dass es funktionieren würde.

Die Luft knisterte vor Elektrizität. Die Härchen auf meinen Armen stellten sich auf.

Ich sah hoch. Dämonen-Julias Lippen bewegten sich.

Ah. Verdammt.

Ein Energieschub traf mich in die Brust und ich flog nach hinten, dann schlug ich mit etwa fünfzig Kilometern pro Stunde gegen die Wand. Ich hörte etwas knacken, wahrscheinlich meinen Schädel, und sank zu Boden.

„Autsch.“

Ich hatte noch nie einen Dämon getroffen, der höflich genug war, mich meine Verbannungssigille zu Ende malen zu lassen.

Das Mädchen kicherte. Nicht das Mädchen, sondern der Dämon, der sich in ihrem Körper eingenistet hatte.

„Du musst schon schneller kritzeln, du Halbblutschlampe“, beschimpfte mich der Dämon mit schroffer und gutturaler Stimme. Es klang verstörend, wie ein schlangenartiges Flüstern und ließ mir die Nackenhaare zu Berge stehen. Das war nicht die Stimme des Teenagermädchens, aber ich war froh, dass der Dämon Englisch sprach. Mein Henochisch – die Sprache der Engel und Dämonen – war etwas eingerostet.

„Danke für den Tipp.“ Ich ließ mich nach vorne auf den Bauch kippen und rutschte zu meinem Kreis. Mit meiner Kreide schrieb ich Exilium in das letzte Dreieck und stellte damit die Sigille fertig.

Mein Puls hämmerte in meinen Ohren, als ich wieder zu Dämonen-Julia aufblickte. Sie stand immer noch an derselben Stelle und grinste mich an, als hätte ich gerade ihr gerade einen Gefallen getan. Der Dämon hatte kein zweites Mal versucht, mich aufzuhalten. Das war kein gutes Zeichen.

Ich schüttelte den Kopf. „Du könntest wenigstens so tun, als würde ich dir Angst einjagen. Weißt du, für den allgemeinen dramatischen Effekt, mit dem ich dich zurück in die Unterwelt prügeln werde. Ein bisschen Zittern wäre schön. Tränen wären noch besser.“

Dämonen-Julia verschränkte die Arme über ihrer Brust und zeigte mir ihre Zähne. „Ich werde mir Zeit mit dir lassen“, höhnte sie. „Ich habe gute Laune, weißt du. Ich werde mit deinen Armen anfangen und sie einen nach dem anderen abreißen.“ Sie bleckte ihre Zähne noch ein bisschen mehr. „Ich werde dich dabei zusehen lassen, wie ich deine Arme und Beine fresse. Danach werde ich dir dein Hirn durch die Augen heraussaugen, du Hexenmiststück.“

Wie appetitlich. Na gut.

Ich kam auf die Füße und konzentrierte mich auf die gesammelte Energie in meiner Sigille. Begleitet von einem Surren in meinen Ohren und einem Kribbeln in meinem Nacken wurde sie stärker. Ich würde diesen Dämon grillen.

„Im Namen unseres Herrn und Schöpfers“, begann ich, bündelte die Energie und formte sie. Ich brachte sie mit meinen Gedanken in die gewünschte Form und malte mir die Sigille des Exorzismus aus. „Ich exorziere dich, Dämon“, fügte ich selbstbewusst und mit fester Haltung hinzu. „Jeder unreine Geist, jede dämonische Kraft, jeder Angriff des höllischen Widersachers. Ich befehlige dich.“ Ich hob meine rechte Handfläche und rief: „Verschwinde von hier! Verschwinde aus diesem Körper! Möge deine Macht aus ihr weichen. Verschwinde und komm nie wieder!“

Bei diesen Worten strömte die Energie in einem Schwall aus mir heraus. Es waren allerdings keine Lichter, keine glühender Energieschweif oder irgendetwas anderes zu sehen, das eine Special-Effects-Firma eine Menge Geld kosten würde; nur winzige, elektrische Strömungen lagen wie ein Kribbeln in der Luft, begleitet von einem Windstoß.

Ich taumelte, als die Energie der Sigille aus mir herausschoss und verlor fast das Gleichgewicht.

Der Stoß traf Dämonen-Julia.

Sie stolperte zurück und Schock ersetzte ihr Lächeln und ihre Züge wurden abwesend. Sie zuckte und schüttelte den Kopf, während sie immer wieder das gleiche Wort murmelte – nein. Erschreckend abrupt erstarrte sie und ihr Körper entspannte sich. Dann vibrierten ihre Schultern, als sie laut lachte.

„Ich habe es dir ja gesagt“, sagte Dämonen-Julia mit einem Lächeln in der Stimme. „Deine Hexentricks funktionieren bei mir nicht.“

Verdammt. Es war wirklich nicht mein Abend. Mein Blick richtete sich wieder auf meine Sigille. Damit war alles in Ordnung, auch wenn ich sie in Eile gemalt hatte. Wieso hatte es nicht funktioniert?

Schwer atmend sackte ich ein wenig angeschlagen in mich zusammen. So viel Energie durch mich hindurchfließen zu lassen, war wie einen Marathon zu laufen und die plötzliche Schwächeanfall brachte mich zum Taumeln.

Aber ich gab nicht auf. Nicht heute und auch sonst niemals. Nicht, wenn das Leben eines jungen Mädchens auf dem Spiel stand.

Mit zusammengebissenen trat ich einen Schritt zurück, bis der Dämon und ich drei Meter auseinander standen und konzentrierte mich auf die Energie, die ich immer noch aus der Sigille zog.

Ich holte tief Luft und begann noch einmal: „Im Namen unseres Herrn—“

Ein heftiger Energiestoß traf mich und schleuderte mich durch den Raum. Ich landete auf meinem Hintern, mit den Beinen in der Luft. Nicht schön. Mein Kopf schlug einen Moment später auf dem Boden auf und bescherte mir eine Explosion von schwarzen Flecken vor meinen Augen und einen sehr realen Schmerz. Meine Hände verkrampften sich zu Klauen als ich gegen den Schmerz ankeuchte und das Blut in meinem Mund schmeckte. Meine Konzentration verschwand und mit ihr auch ein Teil meiner Zuversichtlichkeit.

Hatte ich erwähnt, dass es wirklich nicht mein Abend war?

„Du hast keine Macht über mich, Halbblut“, spottete der Dämon mit erhobener Stimme.

Meine Magie funktionierte nicht. Der Exorzismus, der das Mädchen hätte befreien sollen, richtete absolut nichts aus. Mein Kopf pochte, als hätte man mit einem Vorschlaghammer dagegen geschlagen. Ich blinzelte und rollte mich auf die Seite.

Dämonen-Julia kam zu mir herüber und knurrte: „Ich werde mich an deinem Fleisch laben, kleine Hexe.“

Ach. Du. Scheiße.

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Mein Name ist Samantha Beaumont und ich bin eine Hexe. Aber ich bin keine gewöhnliche Hexe. Ich bin eine Hexe der dunklen Magie und ich liebe es, Dämonen und andere supernatürliche Bösewichte mit guter, alter Magie zu jagen und zu töten.

Alles läuft gut, bis ein Menschenmädchen ermordet und ihre Seele von einem großen Dämon in die Unterwelt verschleppt wird. Dann wird es immer schlimmer. Menschen sterben wie die Fliegen und ich habe keine Wahl, als mich mit Logan, einem sündhaft heißen engelsgeborenen Krieger, zusammenzutun, um den Fall zu lösen.

Das Problem ist, dass jeder weiß, dass Engelsgeborene dunkle Hexen hassen. Ich kann ihm nicht trauen. Aber mir bleibt keine Wahl. Ich werde diese Morde aufklären, auch wenn der Engelsgeborene mich hasst und die Anziehung zwischen uns unwiderstehlich ist.

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